AutisPlus - Einfühlsame Begleitung von Menschen im Spektrum und weiteren Beeinträchtigungen.

Mein Konzept

Einander zuhören – Einander verstehen

Die sanfte Bewegung unserer Hände, ein flüchtiges Aufblicken, ein erwartungsvolles Anspannen des Körpers, ein klares Wort – die Arten, über die Menschen sich ausdrücken können, sind ebenso vielfältig, wie wir selbst.

Wir kommunizieren ziemlich barrierefrei. Werden wir angelächelt, so lächeln wir meist zurück. Streckt uns jemand die Hand hin, so ergreifen wir sie. Das ist für uns so selbstverständlich, dass wir es meist nicht einmal bewusst wahrnehmen. Aufgrund unserer Erfahrungen haben wir ein großes Vertrauen in unsere kommunikativen Fähigkeiten, das uns Tag für Tag zeigt: „Ich kann mich verständigen. Andere verstehen mich. Und falls nicht, dann bin ich in der Lage, Missverständnisse zu klären.“

Für Menschen im Spektrum, die sich die Welt auf eine andere Weise aneignen, deren Erfahrungen auf anderen Eindrücken beruhen als unsere, ist das nicht so selbstverständlich. Sie machen oft früh die Erfahrung, dass das, was sie äußern, anders ist. Dass es nicht verstanden oder sogar ignoriert wird. Macht ein Kind viele solcher negativen Erfahrungen, wirkt sich das ungünstig auf die Entwicklung aus. Das kann an einem gesellschaftlichen oder sozialen Umfeld liegen, das nicht angemessen auf die Bedarfe autistischer Menschen eingeht und ihr Verhalten als „provokativ“ oder „ablehnend“ ansieht.


Abbildung nach Dr. Kristin Wegner

Bevor sich nonverbale Möglichkeiten der Interaktion, Sprachverständnis und schließlich eine Form der Sprache entwickeln können, müssen zunächst grundlegendere Dinge entwickelt sein. Woran erkenne ich, dass jemand Kontakt zu mir aufnimmt? Woher weiß ich, was dieser Kontakt bedeutet und wie kann ich ihn so beantworten, dass mein Gegenüber versteht, was ich ihm sagen möchte? Diese grundlegenden Fragestellungen entwickeln sich bei Menschen im Autismus Spektrum aufgrund ihrer anderen Art der Wahrnehmung oft nicht so intuitiv. Maßnahmen zur Förderung kommunikativer Fähigkeiten setzen jedoch zumeist auf höheren Ebenen an, ohne, dass dieses grundlegende Verständnis erworben wurde. Das kann man sich vorstellen, wie jemandem ein Auto in die Garage zu stellen, der keinen Führerschein hat.

Durch meine langjährige, praktische Arbeit mit behinderten und neurodivergenten Menschen jeden Alters sowie durch zahlreiche Fortbildungen und mein Studium der Sonderpädagogik kann ich Sie kompetent dabei unterstützen, einen Zugang zu Ihrem komplex beeinträchtigen Gegenüber zu finden, sich an seine Art des Ausdrucks anzupassen und diese wertschätzen zu lernen. Unabhängig von Setting, Alter, Art oder Ausprägung der Symptome finden wir auf einfühlsame und spielerische Weise gemeinsam einen Weg, die Äußerungen ihres Gegenübers respektvoll und angemessen zu beantworten und ihm zu helfen, kommunikative Ich-Stärke zu entwickeln. Die Fähigkeit der Kommunikation ist für uns als soziale Wesen überlebenswichtig, daher besitzt sie jeder von uns. Sie ist aber auch ein sensibles Pflänzchen, das nur in angemessener Umgebung erfolgreich wachsen und gedeihen kann. Ich verstehe mich daher nicht als Therapeutin, denn Autismus-Spektrum ist keine Krankheit, sondern viel mehr als Gärtnerin, die hilft, gute Erde, natürlichen Dünger und genügend Wasser zur Verfügung zu stellen, damit die Umgebung der Pflanze ein Garten wird, der nahrhaften Boden für alle Menschen bereitstellt.

Ich arbeite stets ohne Zwang und lehne daher ausschließlich verhaltenstherapeutische Ansätze (z.B. ABA) ab. Dabei gehe ich entwicklungspsychologisch vor und orientiere mich an der Entwicklung meines Gegenübers. Ziel meiner Arbeit und meiner Beratung ist stets die Stärkung des Selbstwertgefühls aller Beteiligten und damit die Unterstützung beim Erlangen sozialer Teilhabe.

Kostenloses Erstgespräch